Datenaustausch in der Wirtschaft

Titelbild mit zwei Geschäftspersonen, die Daten austauschen, vor einem Hintergrund mit symbolischen Darstellungen von Diagrammen und Vernetzungen:

ZEW-Umfrage zeigt Zurückhaltung beim Data Sharing

(TL). Eine Umfrage des Leibnitz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim unter 1.400 Unternehmen ergab, dass deutsche Firmen nach wie vor zurückhaltend beim Austausch von Daten sind. Obwohl der Austausch von Daten zwischen Unternehmen potenziell Vorteile wie optimierte Arbeitsabläufe, neue Geschäftsmodelle und zusätzliche Einnahmen durch den Verkauf von Daten bringen könnte, bleibt die Bereitschaft vieler Firmen gering. Ohne zusätzliche Anreize ist auch in den nächsten zwei Jahren keine signifikante Änderung zu erwarten.

Geringe Bereitschaft zum Data Sharing

Die Studie zeigt, dass lediglich etwa ein Drittel der Unternehmen aus der Informationswirtschaft – darunter ITK-Anbieter, Marketing-Firmen und Ingenieurbüros – in Betracht zieht, innerhalb der nächsten zwei Jahre mit dem Austausch von Daten zu beginnen oder diesen zu intensivieren. Während 55 Prozent der Unternehmen, die bereits Daten teilen, planen, dies in Zukunft zu intensivieren, liegt die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit bei Unternehmen, die bisher keine Daten teilen, bei nur 8 Prozent. Rund 70 Prozent dieser Firmen schließen Data Sharing komplett aus.

Im verarbeitenden Gewerbe ist die Bereitschaft ebenfalls gering: Nur 19 Prozent der Unternehmen erwägen, innerhalb der nächsten zwei Jahre mit dem Austausch von Daten zu beginnen oder diesen zu verstärken.

Faktoren, die die Bereitschaft beeinflussen

Die Bereitschaft zum Teilen von Daten hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unternehmen, die bereits viele ihrer Daten digital speichern oder deren Geschäftsmodell stark auf Daten angewiesen ist, sind eher bereit, Daten zu teilen. Größere Unternehmen planen zudem häufiger, eigene Daten für andere Unternehmen bereitzustellen.

Anreize für mehr Data Sharing

Die ZEW-Studie identifiziert drei Hauptfaktoren, die Unternehmen dazu bewegen könnten, Daten zu teilen:

  1. Rechtlich sicherer Rahmen: Ein einfacher, zugänglicher rechtlicher Rahmen, der Datensicherheit sowie Urheber- und Datenschutz gewährleistet, könnte die Bereitschaft zum Teilen von Daten erhöhen.
  2. Gegenseitige Data-Sharing-Modelle: Modelle, bei denen Unternehmen im Austausch für das Teilen eigener Daten Zugang zu Daten anderer Unternehmen erhalten, könnten ebenfalls als Anreiz dienen.
  3. Finanzielle Vergütung: Subventionen, Steuervergünstigungen oder direkte Zahlungen könnten Unternehmen motivieren, ihre Daten zu teilen.

Potenzial des Datenmarktes

Obwohl der europäische Datenmarkt auf knapp 82 Milliarden Euro geschätzt wird, hemmen aktuelle Rahmenbedingungen das Teilen von Daten zwischen Unternehmen. Dr. Daniel Erdsiek, Co-Autor der Studie und Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Digitale Ökonomie“, erklärt, dass rechtliche Unsicherheiten und Zweifel am Nutzen des Data Sharings häufig als Hemmnisse wahrgenommen werden.

Schlussfolgerung

Um das volle Potenzial des Data Sharings auszuschöpfen, müssen rechtliche, finanzielle und strukturelle Anreize geschaffen werden. Nur so kann der Datenschatz gehoben und die wirtschaftliche Bedeutung des Datenmarktes weiter gesteigert werden.

Ein dynamisches Bild eines Unternehmens, das sich an präzisen und gut visualisierten Daten orientiert, symbolisiert durch einen leitenden Angestellten im Vordergrund und andere Mitarbeiter, die an Computern arbeiten.

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